Der Spieler und die Toten by Marc A. Herren

Der Spieler und die Toten by Marc A. Herren

Autor:Marc A. Herren [Herren, Marc A. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Stardust, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2011-01-21T01:00:00+00:00


5.

Auseinandersetzungen

Die Betreuerin Vetri hatte die Fröhlichkeit und den Charme, mit denen sie Alraska ganz offensichtlich um den Finger gewickelt hatte, vollständig abgelegt.

»Du verfluchte kleine, unnütze Kreatur!« Sie spie die Worte förmlich aus. Sie krümmte sich zusammen, sodass die kurzen weißblonden Haare wie Stacheln auf ihn zeigten. »Stiehlst dich hier hinein, ohne zu fragen, ohne unsere Haltung zu respektieren! Ich habe die Arroganz deinesgleichen und deiner Herren satt!«

Ihr ebenmäßiges Gesicht war zu einer bizarren Maske verzogen. In den Augäpfeln platzten mehrere Äderchen. Die lilafarbenen Iriden glichen bizarren kosmischen Objekten mit blutumkränzten Strahlen.

»Ich will wissen, wo sich Alraska aufhält«, sagte Eroin Blitzer gefasst.

»Sucht das Püppchen nach seinem Meister, seinem Marionettenspieler?«, höhnte Vetri. Speichel rann ihr aus den Mundwinkeln, über das spitze Kinn. Sie bemerkte ihn nicht. »Soll ich dir sagen, wo dein neuer Herrscher ist?«

Eroin Blitzer kniff die Augen zusammen. Er sah zwar die Betreuerin Vetri vor sich, aber sie erinnerte ihn in diesem Moment mehr an ...

»Wo ist Alraska?«

Vetri beugte sich so rasch zu ihm hinunter, dass der Commo'Dyr unwillkürlich eine Fußbreite zurückwich. »Ich werde dir sagen, wo er ist: auf der Bühne im All!« Ihr verzerrtes Gesicht kam noch ein Stück näher an Eroin heran. »Er sitzt in seiner Logenkapsel in der ersten Reihe des mahnenden Schauspiels. Vielleicht lernt er ja dieses Mal etwas ... «

»Dieses Mal?«, hauchte Eroin. Er schüttelte verärgert den Kopf. »Ich verstehe nicht, was du sagst ... Und es interessiert mich auch nicht. Ich weiß, was du bist!«

Vetris Körper krümmte sich langsam zusammen, als würde ihn eine riesige unsichtbare Faust zerdrücken.

Das glatte Gesicht der Betreuerin zerfloss, wurde eckig, männlich. Die Stupsnase wuchs zu einem dominierenden Zinken. Die lilafarbenen Augen verkleinerten sich, traten weit in die Höhlen, während Vetris Körper schrumpfte, bis er nicht mehr viel größer war als Eroin Blitzer. Aus ihrem silbrigen Anzug wurden schmutzige Lappen in roter und blauer Farbe. Über das stachelige Haar stülpte sich eine dreigeteilte Kappe mit metallenen Schellen.

Der Commo'Dyr wich ein paar Schritte zurück.

Gommrich Dranat stand vor ihm, die Hände zu Klauen verkrümmt. Im zornverzerrten Gesicht stand der pure Hass.

»Ich werde dafür sorgen, dass du nie wieder eingestampft werden kannst!«

Der Mime stürzte sich mit den bloßen Fäusten voran auf Eroin Blitzer.

Im letzten Augenblick warf sich der Commo'Dyr zur Seite. Der Mime geriet aus dem Gleichgewicht, stürzte beinahe.

Als Dranat sich wieder zu seinem Gegner wandte, stand reine Mordlust in seinen Augen. Blitzer zweifelte nicht daran, dass der Mime ihn nun umbringen wollte.

Eroin tastete seine Brust- und Gürteltaschen ab, während er Schritt um Schritt rückwärtsging.

»Ich bin so froh, gleich das Ende eines Kosmokratenpüppchens miterleben zu dürfen!«, spottete der Mann im Narrenkostüm. »Irgendwann werdet ihr alle dran glauben müssen!«

Gommrich Dranat rannte auf Eroin Blitzer zu.

Dieser hatte endlich die richtige Tasche gefunden, zog den blauen Dimensionsstab hinaus und beschrieb mit ihm einen Kreis in der Luft.

Dranat/Vetri rannte ungebremst in den Dimensionsstopper hinein.

Das Letzte, was Eroin Blitzer von dem verzerrten Gesicht des Mimen sah, war ein Ausdruck höchsten Erstaunens.

Dann löste sich das Doppelwesen auf. Oder besser gesagt: die Projektion, die es die ganze Zeit über gewesen war.



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